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Juvenile Arthritis-Studie zur Methotrexatintoleranz

Diese interessante Studie hat im Frühling 2013 gestartet und wird seither von uns finanziell unterstützt: JASMInJuvenile Arthritis-Studie zur Methotrexat-Intoleranz.

 

Bei kindlichem Rheuma wird häufig das Medikament Methotrexat gegeben, welches auf das Immunsystem und anti-entzündlich wirkt und damit das Befinden der behandelten Kinder verbessert. Mit der Zeit entwickelt sich jedoch bei vielen Kindern eine immer heftigere Intoleranz auf das Medikament, die sich in starker Übelkeit und Erbrechen ausdrückt, so dass die ansonsten wirksame Gabe dieses Medikament häufig wieder eingestellt werden muss.

 

In der Studie wird untersucht, ob und mit welchen Mitteln man die wachsende Intoleranz gegenüber diesem Medikament frühzeitig erkennen und unterdrücken kann.

 

Die Studie umfasst Befragung und Beobachtung von ca. 400 Patienten.

 

Projektbeschreibung des Projektverantwortlichen Dr. Boris Hügle:

 

"Die juvenile idiopathische Arthritis ist eine schwere chronische Erkrankung des Kindes- und Jugendalters. Ohne wirksame Medikamente kann sie schwere Zerstörungen an den Gelenken von Kinder und Jugendlichen hervorrufen. Diese können die Lebensqualität vermindern und schon im Jugend- oder frühem Erwachsenenalter zu künstlichem Gelenkersatz führen.

 

Seit etwa zwanzig Jahren steht zur Therapie dieser chronischen Erkrankung das Medikament Methotrexat zur Verfügung, eine sehr effektive anti-entzündliche Therapie. Methotrexat wirkt auf das Immunsystem und hat eine wesentliche Verbesserung der Situation der an Rheuma erkrankten Kinder hervorgerufen.

 

Methotrexat hat nur geringe Nebenwirkungen und wird vor allem zu Beginn der Behandlung von Kindern und Jugendlichen gut vertragen. Nichtsdestotrotz kommt es in einer grossen Zahl von Fällen nach einiger Zeit zu Intoleranz, die sich mit Übelkeit und Ekelgefühl ausdrückt. Nicht selten führt dies bei ansonsten guter Verträglichkeit und Wirksamkeit zu Absetzens von Methotrexat.

 

Um diese Methotrexat-Intoleranz besser zu verstehen und mit geeigneten Mitteln beheben zu können, wird im deutschen Zentrum für Kinder- und Jugenrheumatologie eine Studie zur Methotrexat-Intoleranz geplant; Hierzu werden stationäre Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis unter Behandlung mit Methotrexat mit Hilfe eines bereits etablierten Fragebogens (der sog. Methotrexat Intolerance Severity Score, kurz MISS zur Unverträglichkeit befragt.

 

Die Studie verläuft dann in zwei Schritten: In einem ersten Schritt wird eine Blutuntersuchung an allen befragten Patienten durchgeführt. Diese Untersuchung soll klären, ob das Vorliegen einer Methotrexat-Unverträglichkeit mit einer Veränderung von bestimmten Genmerkmalen einhergeht. Diese Genmerkmale sind bekanntermassen an der körpereigenen Verstoffwechselung des Methotrexats beteiligt. Hiermit erhoffen wir uns, eine Methotrexat-Intoleranz möglicherweise voraussagen zu können und neue Erkenntnisse zur der Entstehung der Methotrexat-Intoleranz zu erzielen.

 

In einem zweiten Schritt werden nicht-medikamentöse Verfahren sowie ein bekanntes Mittel gegen Übelkeit in ihrer Wirksamkeit bei Patienten mit Methotrexat verglichen. Hierzu wird Patienten, die in der Erhebung eine Methotrexat-Intoleranz gezeigt haben, jeweils eins von drei möglichen Therapieansätzen nach einem Zufallsprinzipverfahren zugeordnet:

 

Angewendet wird in der ersten Gruppe ein Mittel gegen Erbrechen (Ondansetron, ein in der Kinderheilkunde häufig angewandtes und nebenwirkungsarmes Medikament) angesetzt. Ordansetron hilft über zentrale Mechanismen Übelkeit und Erbrechen, insbesondere unter Chemotherapeutika zu reduzieren.

 

In der zweiten Gruppe werden Entspannungsübungen eingesetzt. Die Patienten sollen hierbei lernen durch gezieltes Entspannen die durch Methotrexat hervorgerufene Übelkeit zu kontrollieren und zu unterdrücken.

 

Die letzte Gruppe wird mit sog. Sea-Bands versorgt, elastische Akkupressurbänder der Handgelenke, die durch die Kompression des Nei Kuan (P6) Akkupressurpunktes eine Minderung der Übelkeit bewirken.

 

Die JASMIn-Studie hat zum Ziel, die Methotrexat-Intoleranz bei Kindern mit rheumatischen Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und wirksam zu unterdrücken. Geplant ist, die Ergebnisse der Studie in wissenschaftlichen Fachjournalen zu veröffentlichen. "